Verlorene Gedanken

17
Dez
2005

Gedankenverloren ...

... war ich oft genug in den letzten Tagen. Heute war das zum allerersten Mal seit bestimmt zwei Wochen anders. Ich glaube, ein Übel wurde gestern einfach eliminiert. Es geht wieder. Ich kann mich wieder in mein privates Leben und Schreiben zurück ziehen. Und nicht nur das ... Ich habe immer befürchtet, dass ich nicht heimisch werde hier bei twoday. Wahrscheinlich habe ich dieser Blogcommunity schon allein damit die Chance genommen, weil ich von vornherein wusste, dass es nur ein Intermezzo war.

Ich gehe nicht jetzt sofort. Aber ich gehe. Ich gehe nicht ganz fort. Aber ich gehe. Ich werde mit halbem Blick auch hier bleiben, bei meinen Lieblingen, die hier ebenso gestrandet sind wie ich. Nicht jeder hat das Glück und die Freiheit, diesen Weg zu gehen (vor allem das Glück, das macht mich ja immer wieder sprachlos).

15
Dez
2005

Füße hoch ...

... ist im Moment das Gebot der Stunde am Abend. Ich stricke, ich lese, ich telefoniere, ich schreibe Mails, ich lächle. Gefangen habe ich mich durch die Ansicht einer Seite, die mir völlig neu war, sogar drei Seiten umfasste, die mich glücklich strahlen ließ. Ach, ich könnte mich auf einen meiner vier Balkone stellen und die Republik ausrufen. Naja, damit warten wir aber noch ein paar Tage. Ich will Feuerwerk für dieses besondere Ereignis.

Die Show wird im Hintergrund schon mal vorbereitet ... sie kann bald beginnen.

Und misstrauisch ...

... bin ich auch. Und nicht nur das. Ich wünschte, das Jahr wäre schon gegessen, ich wünschte, wir wären schon zwei Wochen weiter, ich wünschte, ich hätte schon viel eher dem Impuls nachgegeben. Ich will allein sein. Ich will allein sein. Ich will mich ins Alleinsein zurück ziehen, sieht man mal von den wichtigsten Menschen ab, die ich nicht aus meinem Leben streichen will und kann und werde. Ansonsten aber wird mir alles zu viel, der unbewusste Kampf, den ich an so vielen Fronten beobachte, der an manchen Fronten nicht mal mehr das ist, sondern offen und aggressiv geführt wird ...

Ich werde 2day den Rücken kehren, hiermit kündige ich das schonmal an. Na klar, woanders werde ich weiterbloggen, aber ich weiß, dass ich diese Umgebung nicht mag und nie mögen werde, dass ich einfach von diesem Communitygedanken fort muss. Einfach mal wieder den altbekannten Schritt tun: umdrehen und gehen.

Daran halte ich mich im Moment einfach fest. Daran, und nur daran. Und natürlich an der Tatsache, dass in neun Tagen das Weihnachtsgeschäft überlebt ist und dass ich die Halbzeit erreicht habe. Und ja, nicht zu vergessen, sicherster Ort im Universum und das Schönste in meinem Leben.

Ich werd' schon wieder. Aber ich werd's wohl nicht hier schaffen, wieder zu werden.

Absturz ...

... mal wieder. Mal wieder in gewohnter Umgebung, nämlich ziemlich weit unten, möchte ich mich nur noch einrollen und mich wegdenken und wegträumen. Und das Schlimmste ist: erstens habe ich es schon gestern Abend kommen sehen und zweitens kann ich den Grund nicht wirklich klar benennen - es ist, als hätte ich in allem, was ich in den letzten Tagen und Wochen getan habe, heillos übertrieben, nur um jetzt festzustellen, dass ich das gar nicht bin. (Das kann man aber auch wieder nicht so stehen lassen, denn ich war selten mehr ich selbst als in den letzten Wochen.)

Aber morgens schon mit der verdammten Übelkeit, dem Schwindel und dem Kopfschmerz aufzuwachen, die alle freudig die Hände reibend am Rande meines Gesichtsfeldes herumkriechen und nur darauf warten, dass ich für den Moment ein bisschen Schwäche zeige ... Allein das macht mich stutzig. Ich kaue ein Stück trockenes Brot, um die Übelkeit zu verjagen - einigermaßen geht es ja. Und ich trinke Kaffee, um gegen Müdigkeit und Schwindel anzukommen - und auch das funktioniert erstmal.

Aber der Rest? Ich kann mich schlecht zu früher Stunde besaufen, um diese Gedanken loszuwerden ... Im Grunde ist das Gefühl wieder da, allein zu sein. Und das hasse ich. Weil es nicht zu mir gehört und weil es Menschen weh tut, die ich liebe. Und ich darf wieder dagegen anleben, mich einrollen, schweigen und irgendwann wieder lebendig werden. Nur jetzt nicht. Nicht sofort.

14
Dez
2005

Müde bin ich ...

... der Akku ist fast leer. Ich muss schlafen, ich muss viel mehr schlafen, und das Wochenende scheint noch so weit weg. Aber ich kämpfe mich gewohnt artig durch. Jetzt noch ein paar bewegende Bilder und dann ins Bett ...

13
Dez
2005

Durchhalteparolen ...

... sind noch nie mein Ding gewesen, denn wenn ich wegbreche, dann tu ich das halt, und dann kann niemand dagegen an. Dann knicke ich halt um. Aber diesmal scheint es mir angebracht ...

Festhalten an dem, was ist. Das ist schon eine Menge. Und dann irgendwie den Tag rumkriegen, irgendwie. Schätze, das wird nicht allzu schwer, dreifache Kundenzahl wie an einem normalen Wochentag, und dementsprechend k.o. werde ich heute Abend sein ... Mal schauen, ob mich wenigstens das in den Schlaf wiegt.

Finger weg von meiner Paranoia ...

... da ist es wieder passiert. Ja, wer behauptet denn immer, dass ich stark bin? Mir wird dieses angebliche Starksein immer zu Füßen gelegt, und ich betrachte es staunend, und wenn ich dann wieder in der Situation bin, dass ich stark sein sollte, dass ich alles wegstecken sollte oder zumindest einfach besser verknusen könnte, dann bin ich hilflos.

Heute Nacht wieder aus Albträumen aufgeschreckt. Ich fühle mich nicht mehr sicher. Ich verliere den Halt. Nein, kein haltloses Fallen. Einfach das Gefühl, noch nicht so weit zu sein, um so große Schritte zu wagen. Darin bin ich ja wie ein ängstliches Kind, das sich vorwärts wagt, voller Hoffnung, dass doch nichts Schlimmes auf mich zukommt, nur um dann festzustellen, dass alles nur halb und halb ist, dass ich gar nicht so viel von mir verlangen kann im ersten Moment, dass noch viel mehr Weg vor mir liegt als hinter mir.

Manche Dinge reißen wieder auf. Das Absurde ist, dass dies hier überhaupt nicht aufgerissen ist, ich habe mich gestern Abend so gefühlt, wie ich es hier beschrieben habe, so und nicht anders. Doch dann konnte ich nicht einschlafen, und als ich es konnte, kamen die Träume und ich schreckte herzrasend auf und fand den Schlaf nicht wieder. Ich hasse das. Ich schiebe es auf den allgemeinen Streß. Auch nach sechs Jahren ist Weihnachten für mich Streß pur. Wenn das dann noch hinzu kommt, dann kann ich nicht verlangen, alles zu verarbeiten, dann müssen die Nächte unruhig sein.

Aber seit Monaten habe ich selten mehr als sechs Stunden Schlaf. Mein Körper hat sich daran gewöhnt? Mitnichten. Er schreit nach Schlaf, den er nicht bekommt. Er reagiert mit morgendlicher Hungerlosigkeit bis elf (okay, es sei denn, ich locke ihn mit einem dicken Frühstück im Bernstein ...). Er zeigt sich schwach und stark zugleich, indem er mich immer wieder mit diesen kurzfristigen Symptomen in die Knie zwingt - Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel, Rückenschmerzen, wie es ihm passt. Und er hat ein gutes Repertoire, und er weiß, wie er mich zwingen kann, dass ich endlich wieder Tempo rausnehme und vor allen Dingen, dass ich mal lerne, manche Dinge nicht von heute auf Morgen über Bord werfen zu können.

Jetzt habe ich ja wieder Angst, die sich in meinem Bauch zusammenballt. Nein, das darf nicht. Andererseits: das muss. Ich muss begreifen, dass ich nichts beiseite schieben darf, dass ich damit werde leben müssen, was war. Und einiges mehr muss ich auch begreifen. Zum Beispiel, achtsam zu sein. Ich mus aufhören, zu glauben, dass ich schon funktionieren werde, irgendwie hat es schließlich früher immer funktioniert. Nein, nein, nein ...

Ich muss mir Ruhe gönnen. Ich muss darauf hoffen, dass es möglich sein wird, dass ich diese Ruhe finde, dass ich dann endlich den Schlaf finde, dass ich Stille finde und damit auch mich selbst wieder zurück führen kann. Stille. Mehr nicht.

Verloren ...

... sind die Gedanken wohl. Ich grüble nicht mehr so viel über das, was war und das, was mir so viele Schmerzen zugefügt hat. Es ist, als wäre ich drei Schritte vorwärts gegangen. Und als lasse ich Dinge hinter mir, die ich seit Jahren nicht hinter mir lassen konnte.

Und ja, ich beginne, mir selbst zu verzeihen. Das ist mal was ...

12
Dez
2005

Der Schlaf ...

... das leidige Thema. Aber halt! Diesmal war es anders. Er kam mit Macht, nachts um eins, er wiegte mich in Träume, die nichtssagend waren und in ihrer Langeweile direkt wohltuend für mich. Und mit dem ersten Weckerklingeln heute Morgen sprang ich motiviert aus den Federn. Nebel da draußen? Na, mir doch egal. Den Weg zur Arbeit finde ich auch ohne Navigationssystem.

Und überhaupt.

Es tut gut, wenn mir jemand sagt, dass ich dringend noch eine Mütze Schlaf brauche oder zwei. Fürsorglichkeit. Die brauchte ich wohl an diesem Wochenende. Und ich konnte mich auch nachmittags um zwei im Bett einrollen und dem Gefühl nachgeben, müde zu sein und so versuchen, das Zittern und die innere Kälte und die Albträume abzuschütteln im Schlaf. Es gelang nicht hundertpro, aber ein Therapieansatz war schonmal gemacht, und im Laufe des Nachmittags, des Abends wurde es immer besser, bis ich schließlich nicht nur müde lächelte. Ich fand mich selbst und mein Lachen wieder. Gut ist das, einfach gut.

11
Dez
2005

Wach gelegen ...

... gefühlte vier Stunden in der Nacht. Und wenn man erst um halb drei ins Bett kommt und um halb neun wieder aufsteht, bleibt nur dieses lähmende Gefühl der Müdigkeit, das ich krampfhaft zu vertreiben versuche. Misslingt natürlich völlig. Und während ich völlig abgewandert durch die Wohnung tigere und versuche, dies und jenes zu ordnen, habe ich das Gefühl, erstmal mich wieder in Ordnung bringen zu müssen und dann die Wohnung in Angriff nehmen zu können. Und kein Kaffee, kein Schlaf, nicht mal der versuchte, der erholsame am Nachmittag, nichts kann dieses Gefühl vertreiben. Und ich beginne, langsam die Ursachen klarer zu betrachten und der nächste Schritt wird sein, dass ich hart werde, dass ich mich wieder so gebe, wie ich jahrelang wohl war, und gut ist das nicht, für mich nicht und für meine Umgebung ohnehin schon mal gar nicht.

Albträume ließen mich in der Nacht aufschrecken. Ich kann keine Intrigen spinnen, ich kann nicht mal dabei mitmachen, ich bin einfach nicht in der Lage, hintenrum oder anderswie zu versuchen, anderen Leuten meine Meinung aufzuzwingen und sie damit in eine Richtung zu stupsen, die sie einschlagen sollen, um mir nach dem zu reden, was ich so gerne haben möchte. Ich kann sehen, welche Verflechtungen es wohl im Hintergrund gibt - und klar sehe ich die, und es macht mich wütend, weil ich sie sehe, dass andere Leute im Ernst glauben, etwas für möglich zu halten, was doch so völlig unmöglich ist - meine Güte. Da verrennen sich ganze Scharen, und ich stehe nur kopfschüttelnd daneben.

Aber auch das wird früher oder später ein Ende haben.
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