Choral am Ende der Reise

9
Dez
2005

In der Hafenkneipe ...

... kann ich nicht den ganzen Tag sitzen und an meinem Exil-Plöwi stricken. Der Grog ist billig, das Licht schummrig, und immer, wenn die Tür aufgestoßen wird, spült es einen neuen, alten Bekannten in die Spelunke, der sich völlig verwirrt umsieht.

Wer jetzt noch kommt, ist ein bisschen verwirrt. Ja, ich bin es auch noch. Ein erster Gang durch diese neue Stadt hat mich nur wieder ans Meer zurück gehen lassen, hat mich am Strand entlang irren lassen, hat mich sehnsüchtig die Horizontlinie betrachten lassen. Kleine Schaumkrönchen tanzen auf den Wellen. Ich will fort. Und ich bleibe, weil ich im Moment heimatlos bin.

Ein Scheiß ist das.

8
Dez
2005

Soundtrack of the Day ...

wir sind unterwegs
und wir sind wieder im haus
mit neuen gesichtern
und den bekannten gestalten
wir haben gitarren
das klavier und den bass
wir haben das schlagzeug
den gesang und all das
ist in guten momenten
für eine weile
mehr als die summe der einzelnen teile

wir leben von einem glauben
der unserer gegenwart
vorauseilt

wir sind unterwegs
unterwegs zur musik
bis an die grenzen
unserer physik
wir bringen sie zum klingen
sie bringt uns durcheinander
wir verstehn sie so wenig
wie wir uns untereinander
denn in manchen momenten
ist sie für eine weile
mehr als die summe der einzelnen teile

wir leben von einem glauben
der unserer gegenwart
vorauseilt

gitarre bass schlagzeug klavier gesang

Angekommen ...?

Überall warten alle Möglichkeiten / zwischen perfekt und schlecht liegen gute Zeiten

Tja, die guten Zeiten, sind das jene, die hinter mir liegen? Oder jene, die erst noch kommen werden? Ich weiß es nicht. Aber ich weiß auch nicht, ob das hier schon das Ende meiner Reise ist oder erst der Anfang oder mittendrin. (letzteres befürchte ich fast)

Wieder wurde also jemand vom großen Dampfer von 20six hierher geschippert. Wieder ein Flüchtling, der es sich in seinem spartanischen Asyl versucht, einigermaßen gemütlich zu machen. Aber ich verstehe weder die Landessprache, noch habe ich das Gefühl, in dieser Klimazone glücklich zu werden. Es ist eine Frage der Gewöhnung, ich weiß.

Aber trotzdem. Ich stehe am Zielhafen und bin ein bisschen traurig, wenn ich auf das graue, glatte Meer hinter mir blicke. Eine gar nicht allzu lange Reise, und es sind ja schon viele hier angekommen. Im Hafen bin ich schon einigen über den Weg gelaufen, aber sie senken den Blick, nicken nur knapp, wenn sie mich erkennen und stürmen weiter. Alle sind sie beschäftigt, und so nehme ich mein Köfferchen und suche erstmal die Hafenkneipe auf, mir ist nach billigem Rotwein und nach ein paar selbstgebackenen Keksen, die letzten, die ich aus der alten Heimat mitbringen konnte.

Ob es hier auch alle Zutaten gibt?
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Rosenlippenmädchen

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